Inhalation

Atemwege Vorteile Inhalation Inhalationssysteme Was kann man inhalieren? Zahlt das die Krankenkasse? Reinigung Wie inhalieren?

Wie funktioniert diese Seite: Klicken Sie auf das Video.

Navigationsmenü

Atemwege

Allgemein kann man sagen, dass alles wo Luft beim
Ein- und Ausatmen vorbei strömt zu den Atemwegen
gehört.
Das beginnt bei der Nase und endet in den kleinen
Lungenbläschen.
Man unterteilt in obere und untere Atemwege. Dieser
Unterschied ist für die Auswahl des richtigen
Inhalationsgerätes für die entsprechende Erkrankung
notwendig.
Zur Behandlung einer Kehlkopfentzündung benötigt
man ein anderes Gerät als für eine Lungenentzündung.

Obere Atemwege:

– Nase, Nasenhaupthöhle (Cavum nasi proprium)
– Nasennebenhöhlen (Sinus)
– Mundhöhle (Cavum oris proprium)
– Rachen (Pharynx)
– Kehlkopf (Larynx)

Untere Atemwege:

– Luftröhre (Trachea)
– Lunge, (Pulmo)
– Bronchien      (röhrenförmige Strukturen,
  transportieren die Luft in die Alveolen)
– Bronchiol (das gleiche wie Bronchien, nur
  kleiner)
– Alveolen (hier findet der Gasaustausch zwischen
  Blut und Luft statt)

Vorteile der Inhalation

Bei der Tabletteneinnahme erreicht das Medikament
die Lunge durch Aufnahme über den Magen-
Darmtrakt, weswegen das Gesamtsystem belastet
wird.
Bei der Inhalation wird das Medikament gezielt an
den Ort der gewünschten Wirkung gebracht.

Weitere Vorteile von Inhalationen:

– es wird eine niedrigere Dosis benötigt
– schnellerer Wirkungseintritt
– Weniger Nebenwirkungen
– bei einer Feuchtinhalation wird zusätzlich der
  Selbstreinigungsmechanismus der Lunge
  unterstützt und die Atemwege werden befeuchtet
  (Regulation des Feuchtigkeitshaushaltes)

Inhalationssysteme

Innerhalb der Inhalationstherapie gibt es verschiedene
Systeme.

Die Auswahl trifft meist der behandelnde Arzt oder
die behandelnde Ärztin, je nach Krankheit, Alter oder
sonstigen Erfordernissen des Patienten. Sie
unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht, zum
Beispiel nach Art der Anwendung, Einsatzgebiet und
Wirkweise. Manche Wirkstoffe gibt es auch nur in
der einen oder anderen Darreichungsform. Manche
Systeme können gekauft und verordnet werden,
andere gibt es nur auf Rezept. Die behandelnde
Ärztin / der behandelnde Arzt wird auch darauf
achten ob der Patient mit dem Inhalationsgerät
zurechtkommt oder nicht. Im Bedarfsfall wird auf ein
anderes System umgestiegen, um die Therapie zu
sichern
Egal welches System Sie bekommen, lassen Sie
sich zeigen wie man es richtig anwendet. Die
Demonstration kann in der Praxis/Klinik oder aber
auch in der Apotheke oder im Fachhandel erfolgen

Systeme:

Sprays (Asthmaspray, Dosieraerosol, MDI)

Pulverinhalator (DPI)

Düsenvernebler

Andere (zum Beispiel: Meshvernebler, Schwingmembranvernebler, Ultraschallvernebler

Was kann man inhalieren

Zur inhalativen Anwendung von Medikamenten
befragen Sie bitte stets Ihre Ärztin/Ihren Arzt. Sie/er
kennt Ihre Erkrankung (Diagnose), wählt die für Sie
richtigen Wirkstoffe aus und legt die notwendige
Dosierung fest.

Gut geeignet sind Salzlösungen. Diese gibt es in
unterschiedlichen Konzentrationen. Die 0,9 %ige
auch isotone Salzlösung genannt, entspricht der
Konzentration die im menschlichen Körper vorkommt.
Es gibt hypertone Salzlösung bei der der
Salzgehalt größer als 0,9% ist.

hypotone Lösung (kleiner 0,9%) nicht geeignet
  zum Inhalieren
Isotone Lösung (0,9%) zum inhalieren geeignet
– Hypertone Lösung (größer 0,9%) zum inhalieren
  geeignet (bitte vorher mit dem Arzt/der Ärztin oder
  Apotheke sprechen)

Isotone NaCl-Lösung 0,9%

Die Inhalation mit isotoner Inhalationslösung kann
beliebig oft am Tag durchgeführt werden, da Sie
nebenwirkungsfrei ist. Bei der Inhalation findet eine
Befeuchtung der Atemwege statt, sie wirkt
reinigend, unterstützt die Atemwege bei Allergien
oder in der Erkältungszeit.
Die Inhalation mit 0,9%iger Lösung lindert auch
Reizungen wie zum Beispiel durch Staub, trockener
Luft, Tabakrauch oder in klimatisierten Räumen.
Diese Lösung kann auch als Trägersubstanz (hier
können Medikamente zum Beispiel in Tropfenform
hineingegeben werden) benutzt werden

Zahlt das die Krankenkasse?

 

Hier gehe ich auf die Erstattung von
Medizinprodukten (Kompressor und Vernebler) ein,
da zum Beispiel Sprays und Pulver Arzneimittel sind
und bei entsprechender Indikation* verordnet
werden. In diesem Fall müssen Sie dann die
gesetzliche Zuzahlung leisten, es sei den Sie sind
befreit.

Zugelassene Medizinprodukte haben eine Hilfsmittelnummer.
Diese Nummer ist auch Voraussetzung
damit die Krankenkassen die Kosten für ein
solches Gerät erstatten. Diese Geräte erfüllen
gewisse Qualitätsstandards.

Besteht eine medizinische Notwendigkeit, kann
Ihnen Ihre Ärztin / Ihr Arzt ein Inhalationsgerät
rezeptieren und es wird in den meisten Fallen
erstattet. Hier kann Ihnen aber die Apotheke oder
die Krankenkasse genaue Auskunft geben. Auch hier
gibt es eine gesetzliche Zuzahlung.

Die Apotheke wird Ihnen ein aufzahlungsfreies Gerät
anbieten. Aufzahlungen sind möglich, wenn Sie auf
eigenen Wunsch ein höher wertiges Gerät haben
möchten.
Je nach Rezept oder Krankenkasse muss ein Gerät
erst genehmigt werden, was zu Wartezeiten führen
kann.
Die Prüfung (Genehmigung oder Ablehnung) erfolgt
durch den MDK (Medizinischer Dienst der
Krankenkassen)
Bei Ablehnung durch den medizinischen Dienst der
Krankenkassen, besteht die Möglichkeit Einspruch
einzulegen.

Reinigung

Allgemein

Es gibt hier auch verschiedene Bezeichnungen. Hier
ist mit der Reinigung das Säubern gemeint. Sie
werden auch Begriffe finden wie Desinfektion oder
Sterilisation. Desinfektion erreicht man zu Hause
meist mit kochendem Wasser oder mit Desinfektionsgeräten,
wie man sie zum Beispiel für Babyfläschchen
nimmt. Eine Sterilisation ist zu Hause
meist nicht möglich. (Sterilisation kennen Sie
vielleicht aus der Klinik, dort werden zum Beispiel
chirurgische Instrumente vor den Operationen steril
gemacht)
Bei der Reinigung der verschiedenen Systemen gibt
es einige Unterschiede zu beachten.

Dosieraerosole können auf Grund Ihrer Bauweise
unter fließendem Wasser gereinigt werden. Es gibt
aber Ausnahmen, die je nach Beschreibung
beachtet werden müssen. Fragen Sie am besten den
Arzt/die Ärztin oder lassen Sie sich die Reinigung in
der Apotheke erklären.

Bei Pulverinhalatoren ist es je nach System unterschiedlich.
Systeme in denen eine Einzeldosis (zum
Beispiel eine Kapsel) verabreicht wird, müssen nach
feuchter Reinigung sehr gut trocknen, bis es wieder
benutzt werden kann.
Haben Sie ein System in dem mehrere Dosen
verabreicht werden können, sollten Sie den
Pulverinhalator nur mit einem trockenen Tuch
reinigen. Hilfreich ist hier auch ein kleiner, nicht
haarender und trockener Pinsel.

Der Düsenvernebler
Die Zubehörteile unterliegen bei mehrmaligem
Gebrauch und Reinigung einem gewissen Verschleiß
(Kunststoff).
Deshalb sollte man dieses Zubehör einmal im Jahr
austauschen.
Bei der Reinigung gilt auch hier: Bitte die
Gebrauchsanweisung lesen oder in der Apotheke
oder der Praxis nachfragen, da es auch hier, wenn
auch wenige, Unterschiede je nach Hersteller gibt

Generell sollte das Zubehör (Vernebler, Mundstück,
Maske) nach jeder Anwendung gereinigt werden und
einmal am Tag oder einmal die Woche (je nach
Hersteller) desinfiziert werden.

Zur Reinigung bitte den Vernebler auseinander
bauen.
– Mundstück / Maske abziehen
– Vernebler auseinander schrauben
  (Verneblerdeckel, Medikamentenbecher und je
  nach Hersteller noch Einsätze)
– den Luftschlauch abziehen
  Jetzt die einzelnen Teile (ausser den Luftschlauch)
  mit etwas Spüli reinigen und anschließend mit
  fließendem Wasser spülen.


! Den Luftschlauch bitte nicht spülen – diesen
einfach vom Kompressor durchpusten lassen !


Anschließend auf einem fusselfreien Tuch trocknen
lassen.
Alternativ kann man die Zubehörteile (nicht den
Luftschlauch) auch in der Geschirrspülmaschine
reinigen.

Bei der Desinfektion gibt es verschiedene Möglichkeiten
die man zu Hause durchführen kann.
Auch hier sollte man die Gebrauchsanweisung
beachten.
Es gibt Desinfektion-Boxen/Tüten für die Mikrowelle.
In diese wird das Zubehör (nachdem es gereinigt ist)
hineingegeben und für eine bestimmte Zeit und den
entsprechenden Einstellungen (steht meist auf der
Box/Tüte) in die Mikrowelle getan.
Es gibt Desinfektionsgeräte. (zum Beispiel
Vaporisator) für Babyfläschchen und Nuckel. Diese
können auch zur Desinfektion des Zubehörs eines
Düsenverneblers genommen werden.
Die einfachste Methode ist allerdings das Desinfizieren
mit kochendem Wasser.
Bei der Dauer der Desinfektion im kochendem
Wasser bitte an die Herstellerangaben halten.
Hierzu bitte einen Topf mit ausreichend Wasser
füllen und zum Kochen bringen. Anschließend die
gereinigten Zubehörteile (bitte daran denken den
Schlauch nicht hinein zu tun) in das kochende
Wasser geben.
Stellen Sie einen Kurzzeitwecker. (Wie lange ist von
Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, meist
zwischen 5 und 15 Minuten)
Bitte nicht vergessen rechtzeitig das kochende
Wasser auszustellen, sonst kann es passieren das
Sie in dem Topf nur noch einen Pfannkuchen aus
Kunststoff vorfinden.
Anschließen alles gut trocknen.

Wie inhaliere ich richtig?

 

Ich werde mich jetzt auf das richtige Inhalieren mit
einem Vernebler konzentrieren, da das richtige
Inhalieren mit den anderen Systemen weiter unten oder unter Tips gut beschrieben ist.

Als erstes sollten Sie den Vernebler und das
Zubehör (außer den Luftschlauch) gründlich reinigen.
Wenn Sie das Inhalationsgerät neu bekommen
haben ist der Vernebler zwar meist in einer Tüte
verpackt (liegt in dem Karton mit dem Kompressor
zusammen), er ist aber nicht steril verpackt.
Bevor Sie mit der Inhalation beginnen, bitte die
Hände waschen. Eine aufrechte, gerade Sitzhaltung
ist wichtig für eine erfolgreiche Inhalation.

Zusammenbauen und befüllen

Jetzt nehmen Sie das Mundstück in den Mund
(bleibt bis zum Ende der Inhalation im Mund) oder
setzten die Maske dicht aufs Gesicht. (Hierzu gibt es
auch Untersuchungen, dass wenn die Maske nur 1
cm vom Gesicht weg ist bereits über 50 Prozent
Verlust vom Aerosol gibt)
Schalten Sie den Kompressor ein.
Jetzt atmen Sie langsam und tief ein.
Jetzt halten Sie den Atem kurz an, damit geben Sie
den Tröpfchen die noch nicht ihr Ziel gefunden/sich
an der Schleimhaut niedergesetzt haben (Deponiert
sind) sich durch Schwerkraft zu senken. (Diesen
Mechanismus nennt man Sedimentation) Jetzt
atmen Sie in normaler Geschwindigkeit wieder aus.
Inhalieren Sie so lange bis der Vernebler leer ist. Das
erkennen Sie meist an einem veränderten Geräusch,
das der Vernebler macht.

Wie ist das mit dem Inhalieren Schüssel und Handtuch?

 

Um kleine Tröpfchen zu produzieren benötigt es
einer Zerstäubung, wie zum Beispiel mit einem
Spray oder einem Vernebler.

Nachdem Sie das wissen, erklärt sich auch, warum
die noch oft angewandte Methode mit der Inhalation
mittels Schüssel mit heißem Wasser und Tuch
darüber nicht wirklich gut funktioniert, um die
unteren Atemwege zu erreichen. Das es nicht
unterstützend bei einer Erkältung funktioniert,
möchte ich hier ausdrücklich nicht behaupten.

Man befeuchtet natürlich die Schleimhaut in den
oberen Atemwegen und je nach Zusatz hat man
auch eine Wirkung. Allerdings eine Salzmischung auf
diese Weise selbst herzustellen und zu verdampfen
funktioniert nicht. Wenn man schaut wie eigentlich
Salz gewonnen wird: Wasser verdampft und Salz
bleibt zurück. Genauso passiert das auch, wenn
man ein wenig Salz mit heißen Wasser inhaliert.

Zudem ist hierbei auch Vorsicht geboten, da es zu
Verbrühungen kommen kann. Wenn Sie diese
Methode sicherer machen möchten, gibt es in der
Apotheke extra Produkte/Inhalatoren zu diesem
Zweck. Diese haben einen gewissen Sicherheitsstandard.

Tips zu den einzelnen Systemen gibt es da:

Alle Informationen in einem Buch gibt es da:

einige Fachbegriffe sind da erklärt:

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner